Eine Leseprobe

Perfektion und Fachkompetenz

Alex Konsequent steht vor der beruflichen Herausforderung eines Branchenwechsels. Damit er sich schnell und sicher einarbeiten kann, sucht er Unterstützung durch ein Coaching. Pünktlich betritt der grossgewachsene Mann mein Büro. Er bedankt sich für die rasche Terminfindung und fragt, ob sein Curriculum Vitae angekommen sei und ob diesbezüglich noch Fragen zu klären seien. Auf eine informative und sachliche Art erzählt er von den ersten Arbeitstagen im neuen Job. Ab und zu verliert er sich ein wenig in Details. Vieles sei für ihn neu und ungewohnt, die Prozesse seien manchmal ein wenig unklar. Grundsätzlich sei er aber sehr motiviert, und er sehe in den einen oder anderen Abläufen bereits vielversprechendes Verbesserungspotenzial. Er habe den Eindruck, dass er mit seinem Knowhow am richtigen Platz sei.

Wie es denn um die Beziehungsgestaltung stehe, frage ich ihn. Die Inhaberin könne er noch sehr schlecht einschätzen und die meisten Mitarbeitenden habe er erst einmal gesehen, das sei viel zu früh, um sich ein differenziertes Bild von ihnen zu machen. Ohnehin erlebe er sich oft in einer gewissen Distanz zu den Menschen. Diese müssten bei ihm erst eine Art ‹innerer Prüfung› bestanden haben, bevor er sich dazu entscheide, sich ihnen zu öffnen.

Das Zwischenmenschliche sei nicht so seine Sache und bisher in seinem Berufsleben auch nicht so zentral gewesen, führt er weiter aus. Aber seine Fachkompetenz werde überall geschätzt, und darauf sei er stolz. Davon ausgehend, dass seine Ansprüche an sich selbst wohl sehr hoch seien, frage ich ihn, ob er diesen mehrheitlich gerecht werden könne. Seine Antwort wirkt selbstsicher: «Ja. Ziele, welche ich mir setze, erreiche ich meist.»

Wenn, dann richtig!

Konsequente Menschen machen keine halben Sachen. Sie planen zielstrebig, eignen sich die notwendige Fachkompetenz an und überzeugen durch Beharrlichkeit. Sie sind Meister der effizienten Organisation, bleiben stets konzentriert und geben sich mit Erreichtem selten zufrieden. Ihr oberstes Prinzip heisst ‹Perfektion›, denn ‹gut› ist nicht gut genug. Konsequente Menschen stellen ihre Qualitätsansprüche über alles. In ihrem Arbeitsalltag spielen Spass, Beziehungen und Spontaneität oft eine untergeordnete Rolle. Sie sind bereit, für die Sache ihr Bestes zu geben.

Quelle: Bärtschi, Urs R.: Ich bin mein eigener Coach: Wie Sie innere Gegensätze in Autonomie verwandeln, 1. Aufl., Springer Gabler Verlag 2013, S. 21

 

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